Kompositionen rauben den Atem - Tschechoslowakisches Kammerduo fasziniert mit großer Spielfreude und Professionalität
Die Klassik-Konzerte des Schneverdinger Kulturvereins im Atelier de Bruycker haben längst einen festen Besucherkreis gefunden. Er müsse mal über Treueprämien nachdenken und darüber, wie die Öffnung zwischen den beiden Räumen des Ateliers verbreitert werden könne, meinte Gondrand de Bruycker beim letzten Konzert am vergangenen Sonntag. An diesem Tag gab das Tschechoslowakische Kammerduo ein Gastspiel in dem Haus auf dem Höpenberg. Der Tscheche Pavel Burdych (Violine) und die Slowakin Zuzana Beresová (Piano) erfreuten mit Musik bekannter Komponisten wie Antonin Dvorák, Friedrich Smetana und Pjotr Iljitsch Tschaikowski. "Zuerst eine Romanze, dann die Sonate F-Dur", kündigte Burdych den ersten Teil des Konzerts in dem bis auf den letzten Platz und einige zusätzliche Stühle gefüllten Raum an. Was folgte, war ein konzentriertes Zusammenspiel der beiden Künstler, voller Spielfreude, Professionalität und Miterleben der Kompositionen, die den Besuchern im wahren Sinn der Worte den Atem nahm. Voll Spannung und absolut still, verfolgten sie die Zwiesprache der Instrumente, die Weitergabe der Melodien, das scheinbar spielerische Necken, Schmeicheln, Umeinandertanzen der Töne und Tonfolgen. Sie erlebten mit, wie auch die beiden Musiker die Stimmungen der Musik mitempfanden, sie interpretierten und über die Instrumente weitergaben. Auch nach der Pause mit Gesprächen bei Wein, Sekt oder Wasser in der gemütlichen Atmosphäre des Gartens oder mit der Betrachtung der Bilder von Allda de Bruycker in der Ausstellung, ging es ähnlich weiter. So wurden Leos Janáceks "Dumka", Das Lied "Aus der Heimat" von Friedrich Smetana und Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Cazonetta, Op. 35 zu musikalischen Stimmungsbildern. Burdych und Beresová gaben dem Scherzo WoO.2 von Johannes Brahms und dem Märchen, Op 16, von Josef Suk Ausdruckskraft und Charakter. Mit Dvoráks Mazurka, Op. 49, setzten sie den abschließenden Höhepunkt, ließen sich dann aber durch den langanhaltenden Applaus noch zu mehreren Zugaben überreden. Die Freude über ein musikalisches und von der umgebenden Atmosphäre her rundum gelungenes Konzert war bei den Besuchern, dem Veranstalter und den Künstlern gleichermaßen hoch. Besser kann ein Kammerkonzertabend mit unterhaltsamer, guter Musik in gemütlicher, angenehmer, familiärer Atmosphäre kaum sein." -
Hennig Hans-Bernd, Böhme Zeitung